„Ja“-Sager
im Ötztal
Ja-Sager lieben das Ötztal. Und das nicht nur auf Grund der herrlichen Landschaft. Auch die Locations haben es Heiratswilligen angetan: Die Hohe Mut Alm in Obergurgl und das ice Q Gourmetrestaurant in Sölden haben sich zu gefragten Orten zum Heiraten im Ötztal entwickelt.
Als Urlaubsdestination genießt das Ötztal größte Beliebtheit, doch immer mehr Paare entscheiden sich dafür, hier auch den Bund fürs Leben zu besiegeln. „Sölden war als ‚Heiratsort‘ schon immer sehr angesehen, selbst zu der Zeit, als wir noch keine ‚Außerhaustrauungen’ angeboten haben“, erklärt Susanne Gritsch vom Standesamt Sölden.
Urlauber überflügeln Einheimische
Drei Viertel der Paare, die sich vor der routinierten Standesbeamtin das „Ja“-Wort geben, sind Gäste. „Viele haben sich ja auch bei uns im Ötztal kennen und lieben gelernt“, so Gritsch. Im Durchschnitt heiraten zwischen 50 und 60 Paare pro Jahr in Sölden. Die meisten Nicht-Einheimischen stammen aus Deutschland, gefolgt von Holland, Belgien, Schweiz und Großbritannien. Im Sommer 2015 vermählte sich auch erstmals ein russisches Brautpaar aus St. Petersburg im Hotspot der Alpen. So international die Gästeschar, so bunt ist auch der Nationenmix bei den Hochzeiten im Ötztal. In den letzten 20 Jahren schlossen Paare aus 32 Nationen die Ehe in Sölden. Vor allem für EU-Bürger halten sich die Formalitäten in Sachen vorzulegender Dokumente in Grenzen. „Zu den üblichen Dokumenten wird lediglich eine Bestätigung des Heimatstaates verlangt, dass eine Eheschließung im Ausland möglich ist“, verrät Gritsch.
Aussergewöhnliche Locations zum Heiraten im Ötztal
„Der beliebteste Ort für eine Hochzeit ist derzeit die Hohe Mut Alm in Obergurgl“, berichtet die Ötztalerin. Weit oben in der Favoritenliste der Paare stehen auch das ice Q Restaurant am Gaislachkogl (3.048 m) in Sölden, der Piccardsaal in Obergurgl sowie das Standesamt in Sölden. Für Susanne Gritsch bedeutet der Run auf die hoch gelegenen Locations sehr oft Außendienst: „Natürlich sind diese Trauungen sehr zeitaufwendig, aber das besondere Ambiente in der Ötztaler Bergwelt entschädigt einen dafür immer wieder.“
Tiroler Gastfreundschaft wird geschätzt
Ausschlaggebend für den Boom bei den Hochzeiten von Gästen im Ötztal sind nicht allein die spektakulären Orte. „Viele der Brautpaare zeigen sich von unserem persönlichen Engagement begeistert und glauben, dass dies in ihren Heimatländern nicht so persönlich und besonders wäre. Ich glaube, da helfen uns ein wenig unsere lockere Mentalität und die Tiroler Gastfreundschaft“, erklärt die Sölderin.
Ötztaler Hochzeits-Hoppalas
Bei so vielen Begegnungen hat Susanne Gritsch einige heitere Momente miterlebt. So ließen zwei Hundeliebhaber ihren Vierbeiner stilvoll als Ringträger auftreten. Ein Paar wagte im langen Hochzeitskleid und Anzug die Talabfahrt vom Gaislachkogl auf 3.048 m bis ins Tal. Mit dem Komfort der Seilbahn hatte eine Braut zu kämpfen, deren Kleid beim Einstieg in die Gondel beschädigt wurde. Im Zuge ihrer Arbeit kommt es bei der Standesbeamtin und ihren Paaren auch immer wieder zu „Aha“-Momenten. „Eine Braut heiratete bereits das dritte Mal. Der erste Ehemann hieß mit Vornamen Hans Georg, Nummer Zwei Hans Friedrich und der Künftige Hans Günther. Daraufhin machte ich die Braut darauf aufmerksam, dass es bei ihr immer wieder ein ‚Hans‘ sei. Sie antwortete mir, dass ihr das noch gar nicht aufgefallen sei“, schmunzelt Gritsch.